Montag, 18. Januar 2016

Das Gesetz, der Durchschnitt und die Zufälle.


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In der Wirklichkeit aber ist diese Sphäre die Sphäre der Konkurrenz, die, jeden einzelnen Fall betrachtet, vom Zufall beherrscht ist; wo also das innere Gesetz, das in diesen Zufällen sich durchsetzt und sie regulirt, nur sichtbar wird, sobald diese Zufälle in großen Massen zusammengefaßt werden, wo es also den einzelnen Agenten der Produktion selbst unsichtbar und unverständlich bleibt. 

Weiter aber: der wirkliche Produk-/tionsproceß, als Einheit des unmittelbaren Produktionsprocesses und des Cirkulationsprocesses, erzeugt neue Gestaltungen, worin mehr und mehr die Ader des innern Zusammenhangs verloren geht, die Produktionsverhältnisse sich gegen einander verselbständigen, und die Werthbestandtheile sich gegen einander in selbständigen Formen verknöchern.
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Das Kapital III, MEGA II.15; S. 802f.  [MEW 25, S. 836]  



Man wird hier dieselbe Herrschaft der regulierenden Durchschnitte finden, wie Quételet sie bei den sozialen Phänomenen nachgewisen hat.

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Das Kapital III, MEGA II.15; S.  833  [MEW 25, S. 868]  



Quételet ist jetzt zu alt, um irgend noch welche Experimente mit ihm anzustellen. Er hat großes Verdienst in der Vergangenheit, indem er nachwies, wie selbst die scheinbaren Zufälle des täglichen Lebens durch ihre peri-odische Rekurrenz und ihre periodischen Durchschnittszahlen eine innere Notwendigkeit besitzen. Aber die Interpretation dieser Notwendigkeit ist ihm nie gelungen. Er hat auch keine Fortschritte gemacht, nur das Mate-rial seiner Beobachtung und Berechnung ausgedehnt. Er ist heut nicht weiter, als er vor 1830 war.
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Marx an Kugelmann, 3. 3. 1867 in MEW 32, S. 596



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