Samstag, 19. Dezember 2015

Der ideale Durchschnitt als Begriff.



In der Darstellung der Versachlichung der Produktionsverhältnisse und ihrer Verselbständigung gegenüber den Produktionsagenten gehn wir nicht ein auf die Art und Weise, wie die Zusammenhänge durch den Weltmarkt, seine Konjunkturen, die Bewegung der Marktpreise, die Perioden des Kredits, die Cyklen der Industrie und des Handels, die Abwechslung der Prosperität und Krise, ihnen als übermächtige, sie willenlos beherrschende Na-turgesetze erscheinen und sich ihnen gegenüber als blinde Nothwendigkeit geltend machen. Deßwegen nicht, weil die wirkliche Bewegung der Konkurrenz außerhalb unsers Plans liegt, und wir nur die innere Organisation der kapitalistischen Produktionsweise, sozusagen in ihrem idealen Durchschnitt, darzustellen haben. 
____________________________________________
Das Kapital III, MEGA II.15S. 805 [MEW 25, S. 839]  


Nota. - Alfred Sohn-Rethel (in Geistige und körperliche Arbeit)hat für den 'Wert' den Begriff Realabstraktion geprägt; das ist gut, weil es paradox klingt. Allerdings nur dann gut, wenn man sich klarmacht, dass der Begriff für jeden statistischen Durchschnitt gilt: Er erscheint nirgends, er muss, wenn es überhaupt möglich ist, errechnet werden. Aber er wirkt doch. (Oder bessere gesagt: Alles, was wirklich wirkt, 'erscheint' gemeinsam nur als errechneter Durchschnitt.)
JE








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen